Rückblick Firobe Chile vom 17. November 2023

(eh) - Die lebhafte und sympathische Wynentalerin war sehr angetan von der Einladung in die Kirche Gontenschwil. Gäbe es doch viele Unsicherheiten und Wissenslücken in der Bevölkerung rund um die Aufgaben und Wirkungskreise des Roten Kreuzes. Das Rote Kreuz des Kantons Aargau schaut hin, wo viele nicht hinschauen. Dank der finanziellen Eigenständigkeit, die auf Einnahmen von Leistungen, Mitgliederbeiträgen und Spenden beruht, kann das Hilfswerk schnell und selbstlos helfen, erklärt sie während des Anlasses. Die meisten Angebote seien nicht kostendeckend oder für die Klienten sogar kostenlos.

Die Zuschauer konnten denn gleich zu Beginn des Abends in die Anfänge des Hilfswerks mit einem kurzen Bericht über Henri Dunant eintauchen, welcher in Genf aufgewachsen war und mit achtzehn Jahren, während der Matura, Männergefängnisse besuchte und Gebete mit den Insassen sprach. Dort stärkte er die Ehrfurcht vor Gott.

1863 war er, nach der Schlacht von Solferino (anno 1859) Gründer für das erste Rotkreuz-Komitee, welches dann stetig wuchs. Während der beiden Weltkriege und bis heute hat das Rote Kreuz nichts an Aktualität eingebüsst, weder im In- noch im Ausland.

Das aargauische Rote Kreuz arbeitet als eigenständiger Verein regional und kantonal. Es orientiert sich aber an den Standards des Schweizerischen Roten Kreuzes. Das Herzstück und die Kernkompetenz liegt in der Freiwilligenarbeit. Rund tausend Personen arbeiten ehrenamtlich für das Hilfswerk, auch im Wynental. Die Dienstleistungen umfassen unter anderem den Fahrdienst. Dieser fährt inklusive den eigenen Rollstuhlautos, rund drei Mio. Kilometer pro Jahr.

Eine wichtige Kompetenz ist der Entlastungsdienst. Dieser unterstützt pflegende und betreuende Angehörige zuhause bei ihrer enormen Verantwortung. Allen bekannt ist der Rotkreuz-Notruf für ältere oder rekonvaleszente Menschen. Leider hätten viele der Klienten Hemmungen, den Alarm auszulösen, erklärt Regula Kiechle bedauernd. Dabei sei die Rotkreuz-Zentrale rund um die Uhr besetzt, Fehlalarme seien eingerechnet und überhaupt kein Problem. Es gäbe übrigens nun, nebst dem Knopf, auch eine schöne Damen- und eine Herrenuhr als Notruf.

"Starthilfe Elternzeit" ist ein neues Angebot für Familien mit Neugeborenen. Die jungen Mütter werden mit ihren Säuglingen nach sehr kurzem Spitalaufenthalt mit wenigen Informationen nach Hause entlassen und fühlen sich dort oft überfordert und allein gelassen. Auch in diesen Situationen kann das aargauische Rote Kreuz spontan und hilfreich einspringen.

Das Angebot ist riesig und umfasst nebst Ausbildungen zur Pflegehilfe SRK, Jugendarbeit mit geflüchteten Kindern auch eine Tagesstätte und an diversen Orten im Kanton betreibt das SRK Büros als Anlaufstelle für Fragen. Die Homepage www.srk-aargau.ch ist ein wichtiger Punkt, um sich zu informieren. Aber auch Ärzte, Hebammen, Mütter- und Väterberatungsstellen sowie Spitäler haben Informationsmaterial zum abgeben.

Nach der Fragerunde aus dem Publikum, die rege benutzt wurde, bedauerte die Rednerin, welche man auch als Jodlerin kennt, dass wegen ihrer etwas angeschlagenen Stimme kein Naturjutz in der schönen Kirche möglich sei. Beim anschliessenden Apéro im Kirchgemeindehaus wurde noch lange diskutiert und ausgetauscht, was ausgetauscht werden wollte.