(eh)- Zu einem Gottesdienst gehören traditionellerweise immer eine Begrüssung, ein Gebet, eine Lesung aus der Bibel und am Schluss die Segnung. Diese diversen Komponente hatte Pfarrer Brauchart auf lebendige Weise unter seinem Team aufgeteilt. Für die musikalische Begleitung sagte für diesen Abend spontan Luca Zanatta mit seinem Klavier zu. Sein Eingangsspiel von Coldplay wirkte in der grossen Kirche perfekt und wunderschön. Mit ein paar weiteren starken Stücken, jeweils als Zwischenspiel, schaffte Luca es eine tiefgründige und bewegende Stimmung im Kirchenraum zu verbreiten.
Mike Hunziker ist MS-Patient und ein Mensch, der berührt und in seinem Gegenüber etwas zu wecken vermag, welches er selber weder wahrnimmt und auch nicht beabsichtigt. Wer sich darauf einlässt, kann es erkennen. Es ist die Suche nach der Antwort, wie wir den Stürmen des Lebens trotzen können, ohne daran zu zerbrechen. Wie kann man eine Kraft entwickeln, die als inneres Leuchten zu erkennen ist? Dieses innere Leuchten hat Mike sich bewahrt, gepaart mit einer leisen Verletzlichkeit. Seine Antworten auf die Interviewfragen waren klipp und klar. An Wunder glaubt er nicht, dafür an sich selber und an seine Entscheidungen. Zu den alltäglichen Herausforderungen gehören Treppenstufen und körperliche Schmerzen. Von Gölä, dessen Musik und Texten fühlt er sich bestätigt. Seine Familie ist ihm das Wichtigste überhaupt und das Brätzelibacken, welches früher zu einer Weihnachtstradition gehörte, ist zu einem bedeutsamen Teil seines Lebens geworden. Mit seiner Präsenz, seiner Ernsthaftigkeit, aber auch dank seinem herrlichen Schalk wurde das Interview für jeden der Anwesenden zu einem bedeutsamen Teil des Gottesdienstes.
Ausgeklungen ist der Abend danach im Kirchgemeindesaal, in welchem seit langem wieder ein Apero stattfinden konnte. Die Speckzöpfe, offeriert von der Bäckerei Sollberger und die Getränke, gespendet von Mike persönlich, fanden regen Anklang und boten Raum für Gespräche und gemütliches Beisammensein.